Fähigkeiten. Gemeint sind die Fertigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse als Grundlage selbstständiger Arbeit. Sie vermitteln das Gefühl kompetent zu sein. Wie Studien ergaben, kann ein Gefühl von Inkompetenz die Kreativität und Arbeitsproduktivität beeinträchtigen. Obwohl Fachkompetenzen wesentlich für Neueinstellungen und Beförderungen sind, erweisen sich diese kompetenten Personen oft nicht in ausreichender Führungsqualität
GMP-Berlin erfährt von solchen Mitarbeitern/innen direkt, was ihnen schwer fällt, Vorgesetzte aber nicht hören wollen. Besonders dann, wenn sich Mitarbeiter durch die Verantwortungslast übernehmen und ihre Eigenverantwortlichkeit übertreiben. Die Folge sind Leistungs- und Versagensängste, das Selbstvertrauen reduziert sich, die Eigenmotivationsfähigkeit sinkt.
Wertvorstellungen. Wie viel sie zur beruflichen Zufriedenheit beitragen, hat meist mit der Art von Belohnung zu tun, die Menschen anstreben. Manche schätzen Geld, andere die intellektuelle Herausforderung und wieder andere Prestige und ein angenehmes Leben. Selbst wenn Menschen dieselben Fähigkeiten und Interessen haben, können sie auf Grund ihrer Werte sehr unterschiedliche Laufbahnen einschlagen.
Nehmen wir nur drei Leute, die im Umgang mit Zahlen nicht nur glänzen, sondern den Umgang mit Geld lieben.
Der Erste strebt eine akademische Karriere als Finanzwissenschaftler an, weil ihn vor allem die intellektuelle Herausforderung reizt. Den Zweiten zieht es an die Börse. Der Dritte verfolgt den Weg an die Finanzspitze- getrieben vom Verlangen nach Macht und Einfluss. Ebenso wie Fähigkeiten, spielen deshalb Wertvorstellungen eine besondere Rolle.
Welche Wertvorstellungen haben Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Nur selten entscheiden sich Menschen für eine Arbeit, die ihren Wertvorstellungen eigentlich nicht entspricht. Wer ungern Reisetätigkeiten auf sich nimmt, wird kaum das Angebot einer Unternehmensberatung oder einen Ingenieursberuf annehmen; Wer finanzielle Sicherheit schätzt, reißt sich nicht um eine Karriere als selbstständiger Unternehmer.
Viele geraten auf eine bestimmte Berufslaufbahn, weil sie die Fähigkeiten besitzen und die Belohnung dort schätzen- obwohl sie die Tätigkeit nicht sonderlich erfüllt. Nach gewissen Erfolgsphasen sind sie desillusioniert, verlieren das Interesse am Gleichklang ihrer Erfolge.
Erkenntnisse der GMP-Berlin: Anfängliche Würdigungen fallen zunehmend trivialer aus, weil diese Leistung mittlerweile erwartet wird. Folglich suchen die “Starken” woanders nach neuen Herausforderungen und die “Frustrierten” arbeiten nur noch wenig produktiv. Ihnen ist die Sicherheit eines vertrauten Arbeitsumfeldes wichtiger.
Berufliche Interessen. Butler und Waldroop* haben bereits vor mehr als 10 Jahren aus diesen Einsichten den Schluss gezogen, dass berufsbezogene Interessen am stärksten über die Zufriedenheit bei der Arbeit entscheidet. Mag jemand seine Arbeit gut machen- was in der Regel auch seine Pflicht ist- und die Belohnungen schätzen, die damit verbunden sind. Langfristig zufrieden wird er sich aber nur fühlen, wenn er auch seine beruflichen Interessen verwirklichen kann. Und alleine das sorgt für Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber.
* Quelle: In Auszügen T Butler, J Waldroop, ”Wie Unternehmen ihre besten Leute an sich binden”. Harv Bus Rev. 2004 Oct; S.93-101.
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